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1. Begriff
Der Begriff »Cluster« stammt aus der Statistik, wo ein »Cluster« eine Gruppe von Objekten bezeichnet, welche eine möglichst hohe Ähnlichkeit bezüglich ausgewählter Merkmale aufweisen. [1] Bezogen auf Unternehmens cluster wird die statistische Ähnlichkeit auf die räumliche und Branchen-Nähe übertragen. Unternehmenscluster werden also definiert als eine Agglomeration (Ansammlung) von Unternehmungen und unterstützenden Organisationen (z. B. Behörden, Hochschulen, Branchenvereinigungen) [2] in einem lokal abgegrenzten Bereich, z.B. einer Stadt oder Region, welche sich bzgl. Fertigungstechnologie, Branche, Ressourcenbedarf und Wettbewerbs einfluss stark ähnlich sind.
Die Unternehmen im Cluster entwickeln eine horizontale und vertikale Spezialisierung entlang der Wertkette der Branche. Sie bilden ein enges Netzwerk sozialer, politischer und wirtschaftlicher Beziehungen. So entwickelt sich ein spezifisches innovatives Milieu.
Durch die Spezialisierung, die Netzwerkbildung und das innovative Milieu fordert der Cluster den Erfolg der integrierten Unternehmen.
Bekannte Beispiele von Unternehmens Clustern aus verschiedenen Epochen sind das »Silicon Valley« (Informationstechnologie), Hollywood (Filmindustrie), das Ruhrgebiet (Montanindustrie) und Augsburg (Silberschmiedehandwerk im 17. Jahrhundert). All diese »Cluster« gelten als beispielhafte Vorbilder für Innovation und erfolgreiches Wachstum in ihren jeweiligen Branchen.
2. Gründe für Clusterentwicklung
Die Entstehung eines Clusters ist ein langfristiger Prozess und bedarf der Kombination mehrerer Faktoren. Zu den Entstehungsfaktoren gehören branchenbezogene Ressourcen in der Region, anspruchsvolle Abnehmer, eine kritische Anzahl an Unternehmen der selben Branche, unterstützende Institutionen und häufig ein zentraler Initiator.
Cluster bilden sich um die Quellen relevanter knapper Rohstoffe und immer mehr gehört branchenspezifisches Wissen zu diesen, insbesondere, wenn es sich nur durch persönliche Interaktion übertragen lässt. Initiatoren sind daher heute meist Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber auch Großunternehmen. Aus diesen Institutionen gründen sich hoch innovative Unternehmen aus, welche sich bei einem ausreichend großen lokalen Markt, Möglichkeiten des Technologie- und Personaltransfers und einem attraktiven Umfeld in der Region ansiedeln. So kann sich eine kritische Masse aus spezialisierten Zulieferern und Dienstleistern, Institutionen zur Wissensgenerierung und zum Technologietransfer, Kapitalgebern und hoch produktiven Unternehmen der fokalen Branche entwickeln.
Damit die im Folgenden beschriebenen Vorteile einer Unternehmensagglomeration wirken können, ist eine kritische Größe des Clusters unerlässlich. [3] Diese ist abhängig von der Branche und der Größe und Zusammensetzung der Unternehmen im Cluster. Ist jedoch eine kritische Größe zur Erzielung von Skalenund Synergieeffekten erreicht, wirken die ClusterVorteile in einem selbstverstärkenden Mechanismus und beschleunigen so das Wachstum und die Attraktivität des Clusters.
3. Agglomerationseffekte des Clusters und...