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BNKPrvention durch Lebensstilnderung:
Was ist gesichert?*Helmut Gohlke1Schlsselwrter:
Risikofaktoren
Lebensstil Prognose
Rauchen Blutdruck
Ernhrung AktivittHerz 2004;29:13944 DOI 10.1007/s00059-004-2546-81 Herz-Zentrum Bad Krozingen.
* Nach einem Vortrag
whrend der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft fr Kardiologie
in Mnster am 24. Oktober
2003.Hintergrund: Die koronare Herzerkrankung (KHK) wird in erheblichem Mae durch den Lebensstil in den
westlichen Industrienationen begnstigt: Nikotinkonsum, fettreiche, ballaststoffarme Ernhrung, geringe
krperliche Aktivitt, bergewicht, Diabetes, erhhter Alkoholkonsum tragen in variabler Kombination zur
Entstehung und Progression der KHK bei. Die konventionellen Risikofaktoren knnen in prospektiven Beobachtungsstudien ber 80% der kardiovaskulren Ereignisse erklren. Die KHK ist deshalb eine in hohem
Mae vermeidbare Erkrankung. Der Lebensstil wird in vieler Hinsicht nicht durch die Ratio, sondern durch
Veranlagung, Erziehung und Gewohnheiten bestimmt. Randomisierte Studien zur Lebensstilnderung sind
deshalb schwierig und aus verschiedenen Grnden nur in begrenztem Umfang durchgefhrt worden.
Nikotinverzicht: Rauchen ist fr 50% aller vermeidbaren Todesflle verantwortlich. Es besteht eine deutliche
Beziehung zwischen der Anzahl der gerauchten Zigaretten und der Erhhung des kardiovaskulren Risikos.
Es liegen keine randomisierten Endpunktstudien vor, aber berzeugende Beobachtungsstudien fr einen
Nutzen des Nikotinverzichtes bis ins hohe Alter: Es ergibt sich eine klare Empfehlung zum Nikotinverzicht.
Ernhrung: Prospektive Beobachtungsstudien ber Nahrungskomponenten und Ernhrungsprinzipien
(westliche Ernhrung vs. mediterrane Kost) belegen einen starken Einfluss auf Entstehung der KHK und
pltzlichen Herztod. Mehrere randomisierte Studien belegen durch Betonung von Fischkonsum bzw. einer
mediterranen Kost nach Infarkt eine Prognoseverbesserung.Gewicht: Es besteht eine Korrelation zwischen Gewicht und kardiovaskulren Erkrankungen/Todesfllen,
Verdopplung der Hufigkeit des pltzlichen Herztodes bei einem Bodymass-Index > 30. Vierfach (bei Mnnern) bzw. achtfach (bei Frauen) erhhtes Risiko fr Diabetes.Krperliche Aktivitt: Es besteht eine signifikante inverse Beziehung zwischen Intensitt der krperlichen
Aktivitt bzw. Fitness und der KHK-Inzidenz im weiteren Verlauf: Krperliche Aktivitt verbessert die Leistungsfhigkeit und die Angina pectoris und vermindert kardiale Ereignisse und Krankenhausaufnahmen
nach PTCA. Sie vermindert die Insulinresistenz und verzgert das Auftreten eines Diabetes.
Alkoholkonsum: Geringer Alkoholkonsum hat in Beobachtungsstudien bei Mnnern (> 55 Jahre) mit erhhtem Risiko einen gnstigen Effekt auf die Prognose; keine randomisierten Studien.Schlussfolgerung: Die aus Beobachtungsstudien stammenden Kenntnisse ber die Bedeutung des Lebensstils fr die Entstehung der KHK werden zunehmend durch randomisierte Studien besttigt. Wichtige Fragen zur Quantifizierung sind noch offen. Dennoch sollte der Verbesserung des Lebensstils als einer kostengnstigen Option eine grere Bedeutung bei der Primr- und Sekundrprvention der KHK zukommen.
Dies...