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Eifersucht und Neid spielen vermutlich in jeder Psychotherapie und Psychoanalyse eine hervorragende, aber oft stark verhüllte und unterdrückte oder verleugnete Rolle. Sehr viel wurde in den letzten Jahrzehnten über den Neid in der Literatur geschrieben, oft in doktrinärer Weise, aber fast nichts mehr über die Eifersucht. Dies wurde von einer Verschiebung des Interesses von triadischen, v. a. ödipalen Konflikten zu präödipalen, als nicht vordringlich konflikthaft beschriebenen Frühstörungen vorwiegend dyadischer Natur begleitet. Oft verbergen aber manifeste Konflikte von Nähe und Distanz, die als symbiotisch gedeutet werden, wirklich unbewusste Eifersucht. Das Dyadische wehrt dabei das Triadische ab. Das Umgekehrte gilt ebenfalls, doch wird die Möglichkeit, dass scheinbar Ödipales tiefe dyadische Bindungsproblematik verberge, bereitwillig anerkannt und ist nicht sonderlich verdrängt. Zudem ergeben neue Untersuchungen überraschende Einsichten...