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EFFIZIENZ DURCH CONTROLLING
Arnt Whrmann/Thorsten Knauer/Johannes Gefken
Kostenmanagement in Krisenzeiten: Rentabilittssteigerung durch Working Capital Management?
Einleitung
Sind Unternehmen mit konjunkturellen Abschwngen konfrontiert, steigt hufig
die wahrgenommene Bedeutung eines umfassenden Kostenmanagements (Himme 2009, S. 1051). So hat in der vergangenen Finanz- und Wirtschaftskrise unter anderem eine intensive Auseinandersetzung mit solchen Kosten stattgefunden, die aus einem als zu hoch erachteten Working Capital resultieren. In der Krise war das Working Capital allerdings nicht nur aus Kosten- sondern auch aus Finanzierungssicht relevant. Dies lsst sich dadurch erklren, dass in der Finanz- und Wirtschaftskrise die Fremdfinanzierung von Unternehmen, die in Deutschland insbesondere fr mittelstndische Unternehmen traditionell eine wichtige Rolle spielt, zustzlich zu einem Problemfaktor wurde. Dabei ist die Fremdfinanzierung als Ausprgung der Auenfinanzierung nur eine Alternative, die Unternehmensfinanzie-rung sicherzustellen. Grundstzlich knnen Unternehmen zur Finanzierung von Investitionen bentigtes Kapital im Rahmen der Innen- oder der Auenfinanzie-rung beschaffen (vgl. Perridon/Steiner/ Rathgeber 2009, S.359). Beide Finanzierungsformen sind mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen verbunden. Ein zentraler Vorteil der Innenfinanzierung besteht darin, dass keine zustzlichen Abhngigkeiten zu externen Kapitalgebern entstehen. Auch sind keine Vernderungen der Mehrheitsverhltnisse zu erwarten, wie es bei einer Kapitalerhhung der Fall sein kann. Ein wesentlicher Nachteil der Innenfinanzierung ist, dass die verfgbaren Finanzmittel in der Regel begrenzt sind. Whrend der Finanz- und Wirtschaftskrise wurde besonders deutlich, welche gravierenden Folgen auch ein begrenztes Innenfinanzierungspotenzial haben kann. Lsst die Kapitalbeschaffung aufgrund eines begrenzten Innenfinanzierungspotenzials wenig Spielraum, so muss gegebenenfalls der Finanzierungsbedarf angepasst werden (vgl. ausfhrlich Berens/ Schmitting/Whrmann 2005).
Insbesondere Beratungsgesellschaften verweisen aufgrund von Rentabilitts- und Finanzierungsberlegungen hufig auf eine Optimierung des Working Capital Managements, d. h. des Managements des Netto-Umlaufvermgens. Eine Reduzie-rung des Working Capitals entfaltet gleich mehrere positive Wirkungen: Zum einen wird so der Finanzierungsbedarf gemindert und Liquiditt freigesetzt. Zum anderen knnen die (absoluten) Kapitalkosten reduziert werden (vgl. Meyer 2007, S. 41 f.), was wiederum aus Sicht des Kostenmanagements relevant ist. Daneben treten weitere Effekte wie zum Beispiel vernderte Beschaffungsstrategien zur Minderung von Kosten wie Finanzbedarf. Es zeigt sich, dass eine Reduktion des gebundenen Kapitals sogar zu berproportionalen Rentabilittseffekten fhren kann (vgl. Berens/ Schmitting/Whrmann 2005, S. 9 f.).
Der Zusammenhang zwischen einem verbesserten Working Capital Management und der Unternehmensrentabilitt steht im Mittelpunkt verschiedener empirischer Studien (vgl. z. B. Deloof 2003, Meyer/Ldtke
Autoren
Dr. Arnt Whrmann
Akademischer Rat am Lehrstuhl fr Betriebswirtschaftslehre,...