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Schwerpunkt
Herz2015 40:10551060DOI 10.1007/s00059-015-4381-5 Online publiziert: 1. Dezember 2015 Springer Medizin Verlag 2015
H.Olschewski G.Kovacs
Universittsklinik fr Innere Medizin, Klinische Abteilung fr Lungenkrankheiten, Medizinische Universitt Graz, Graz, sterreichLudwig Boltzmann Institut fr Lungengefforschung, Graz, sterreich
ESC-Leitlinien 2015 zur pulmonalen Hypertonie
http://crossmark.crossref.org/dialog/?doi=10.1007/s00059-015-4381-5&domain=pdf&date_stamp=2015-12-8
Web End = Pnktlich zur Jahrestagung der European Society of Cardiology (ESC) in London erschienen am 29. August 2015 die neuen ESC/ERS (European Respiratory Society)-Leitlinien fr die Diagnose und Behandlung der pulmonalen Hypertonie (PH; [1, 2]). Diese Leitlinien ersetzen die letzte Version aus dem Jahre 2009. Grundlage der neuen Leitlinie waren die Ergebnisse der 5. PH-Weltkonferenz, die 2013 in Nizza stattfand und bereits Ende 2013 in einem JACC-Supplement erschienen.
Im Vergleich zur Leitlinie des Jahres 2009 wurden alle entscheidenden Empfehlungen beibehalten. Allerdings gab es aufgrund der zahlreichen neuen Daten und Erkenntnisse eine Vielzahl von neuen Tabellen, in denen der Empfehlungsgrad und der Evidenzgrad bestimmter Aussagen festgelegt wurden. Die Graduierung der Empfehlungs- und Evidenzgrade (Grad I, IIa, IIb, III bzw. A, B und C) wurde gegenber den bisherigen Versionen unverndert beibehalten. Die wichtigsten Neuerungen sind in . Tab.1 zusammengefasst.
Definitionen
Wie bisher wird eine PH durch einen pulmonalarteriellen Mitteldruck von 25 mmHg oder mehr definiert, wobei der Druck mittels Rechtsherzkatheter zu messen ist. Neu gegenber der bisherigen Leitlinie ist, dass die Nulllinie fr die Druckmessung auf der Hhe des linken Vorhofs und nicht wie bisher auf der Hhe des rechten Vorhofs festzulegen ist. Dies wird erreicht, indem die Nulllinie auf das mittthorakale Niveau in Hhe der Insertion der 4. Rippe am Sternum festgelegt wird [3].
Fr die pulmonalarterielle Hyper-tonie (PAH) wurde jetzt wieder auf eine frhere hmodynamische Definition zurckgegriffen, die in der Leitlinie von 2004 enthalten, aber 2009 nicht mehr dargestellt worden war. Auch die PAH ist durch einen pulmonalarteriellen Mitteldruck (PAP) von 25 mmHg oder mehr im Rechtsherzkatheter definiert. Zustzlich betrgt aber der pulmonalarterielle Wedge-Druck (PAWP) 15 mmHg oder weniger und der pulmonalvaskulre Widerstand mehr als 3 Wood-Einheiten. Das entspricht nach frheren Einheiten 240 dynscm-5. Die Verwendung dieser Einheit wird aber nicht lnger empfohlen [4]. Zustzlich wird fr die PAH-Definition gefordert, dass weder eine Lungenkrankheit noch Thromboembolien oder sonstige Erkrankungen aus Gruppe 5 die Ursache der PH sind.
Der Begriff der kombinierten pr- und postkapillren pulmonalen Hypertonie (CPC-PH) lst den frher gebruch-lichen Terminus der Out-of...