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Implikationen | Informations-Management
Controlling und Big Data: Anforderungen an die Methodenkompetenz
Das Controlling orientiert sich am Leitbild des Business Partners f[notdef]r das Management. Big Data und die digitale Transformation der Unternehmen stellen das Controlling jedoch vor v[notdef]llig neue Herausforderungen. Um dem eigenen Selbstverst[notdef]ndnis gerecht werden zu k[notdef]nnen, erscheint daher der Aufbau zus[notdef]tzlicher Methodenkompetenz zwingend.
Andreas Seufert, Karsten Oehler
74 Controlling & Management Review Sonderheft 1 | 2016
Implikationen | Informations-Management
Technologische Innovationen fhren zu einer immer strkeren Digitalisie-rung aller Lebensbereiche. In der Vergangenheit stand dabei vor allem der sogenannte User Generated Content, zum Beispiel durch Nutzung der Chat-, Foto- oder Videofunktionen, aber auch durch Aufzeichnungen von Position und Umgebungsbedingungen, beispielsweise im Rahmen von Navigationsprofilen oder Nutzung der eingebauten Sensorik (zum Beispiel Bewegungen, Temperaturen), im Vordergrund. Aktuell zeichnet sich durch die gerade beginnende massive Erfassung und Vernetzung von Sensorik-Daten zum Beispiel aus den Produktionsanlagen oder Consumer Products eine vllig neue Dimension der digitalen Transformation ab, die massive Vernderungen auf die Wertketten, aber auch auf die Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen haben wird (vergleiche Seufert/Heinen/Muth 2014, S. 16 ff.).
Fr die Unternehmen resultieren hieraus grundstzlich neue Herausfor
derungen hinsichtlich der Beschaffung, Analyse und Bereitstellung von Informationen. Ziel ist es dabei nicht mehr nur, Informationen als Grundlage fr aktuelle Entscheidungen im angestammten Geschftsumfeld zu nutzen. Informationen sind vielmehr selbst Bestandteil neuer, disruptiver Innovationen und damit die Basis fr neue Geschftsmodelle geworden.
Da die Digitalisierung unter anderem auch die Geschwindigkeit des Wettbewerbs erhht, stehen Unternehmen darber hinaus vor der Herausforde-rung, die Agilitt ihrer Informationsversorgung massiv zu erhhen. Das
heit, die Fhigkeit der Unternehmen, schnell Informationsquellen zu erschlieen, Informationen zu vernetzen und Entscheidungen umzusetzen, wird als immer wettbewerbskritischer angesehen.
Dies impliziert eine massive Neuausrichtung der Inhalte, Aufgaben und Rollen in der Informationsversorgung (vergleiche Debortoli/Mller/Brocke 2014, S. 315 ff.; Seufert 2016). Nachfolgend sollen ausgewhlte Teilbereiche skizziert werden. Die Darstellung orientiert sich dabei an dem in der Informationswirtschaft etablierten Lebenszyklusmodell.
Herausforderung digitale Transformation
Zentrales Ziel des Managements von Informationen in Unternehmen ist die Informationsverwendung, das heit die tatschliche Nutzung von Informationen. Zu diesem Zweck mssen Informationen verstndlich und interpretierbar angeboten und entsprechend bewertet werden. In diesem Kontext knnen wie in Abbildung 1 skizziert verschiedene Phasen identifiziert werden.
Das Management der Informationsquellen umfasst das Erschlieen, das heit die Identifikation, den Zugriff, die Vernetzung und...