Content area
Full Text
Strahlenther Onkol 2012 188:843845 DOI 10.1007/s00066-012-0166-4 Springer-Verlag 2012
P.Jiang1S.Marnitz2
1 Klinik fr Radioonkologie, Kiel
2 Klinik fr Radioonkologie Charit Universittsmedizin, Campus CCM und CVK, Berlin
AdjuvanteRadiochemotherapie beiKarzinosarkomendesUterus optimierungsbedrftig
Originalpublikation
Einstein MH, Klobocista M, Hou JH et al (2012) Phase II trial of adjuvant pelvic radiation sandwiched between ifosfamide or ifosfamide plus cisplatin in women with uterine carcinosarcoma. Gynecol Oncol 124:2630
Hintergrund. Etwa 4% der malignen Neoplasien des Uterus sind Karzinosarkome, frher auch als Mller-Mischtumoren bezeichnet [1]. Sie verursachen aber 26% alle Todesflle bei den Uterusmalignomen [5, 9]. Die meisten der Patienten sterben innerhalb der ersten 2 Jahre nach Diagnose [2]. Der Bedarf an einer effektiven adjuvanten Therapie ist daher gro und unstrittig. Wegen der Seltenheit der Erkrankung ist jedoch die Datenlage limitiert. Eine Kombination aus Radio- und Chemotherapie wre als adjuvante Therapie gut begrndet. Sie ist Gegenstand der hier kommentierten Arbeit [3].
PatientenundMethode. Insgesamt 27 Patientinnen mit einem Karzinosarkom wurden nach makroskopisch kompletter Tumorentfernung durch Hysterektomie, beidseitiger Ovarektomie und Lymph-knoten-Sampling einer adjuvanten Chemo- und Radiotherapie im sog. Sandwich-Verfahren unterzogen. Es lag 14-mal ein Stadium I, 3-mal ein Stadium II, 7-mal ein Stadium III und 3-mal ein Stadium IV vor. Zwlf Patientinnen erhielten als Chemotherapie eine Kombination aus Ifosfamid 1,2 g/m2 und Cisplatin 20 mg/m2, jeweils am Tag 15 eines Kurses. Bei den nchsten 15 Patientinnen wurde Cisplatin weggelassen und lediglich eine Monotherapie mit Ifosfamid 1,2 g/m2 an den Ta-
gen 15 verabreicht. Drei Zyklen der Chemotherapie wurden vor der Radiotherapie appliziert, drei weitere nach Ende der Bestrahlung. Die externe Strahlentherapie erfolgte bis 45 Gy, in Einzeldosen von 5-mal wchentlich 1,8 Gy, kombiniert mit 3-maliger intravaginaler HDR-Brachytherapie mit jeweils 5 Gy. Das Zielvolumen umfasste Primrtumor und regionre Lymphknoten (LK). Bei mehr als einem positiven LK wurde auch die Paraaortalregion bestrahlt. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 35,9 Monate (688 Mo-nate). Primrer Endpunkt war das progressionsfreie berleben nach 2 Jahren, sekundrer Endpunkt die Toxizitt.
Ergebnisse. Das progressionsfreie berleben nach 2 Jahren war in beiden Gruppen (Monochemotherapie bzw. Kombination von Ifosfamid und Cisplatin) hnlich. Beide Gruppen wurden daher im Weiteren gemeinsam analysiert. Das krankheitsfreie berleben nach 2 Jahren war schlecht: 18% fr Patientinnen im Stadium I/II und 15% im Stadium III/IV. Das entsprechende Gesamtberleben (overall survival, OS) betrug 81% im Stadium I/II und 30% im Stadium III/IV. Die Grad-3-und...