Abstract. On the Monophthong Substitutes of Baltic resp. Latvian Diphthongs in Words Borrowed into South Estonian
The Estonian vanik 'wreath', Livonian vanka id. and Finnish vannikko, vannikka '(bride's) wreath ' has been considered either a Baltic or an older Latvian loanword sharing its root with the Lithuanian vainïkas ' Kranz, Krone, (bei Mädchen) Jungfrauenschaft ' , Latvian vàinags ' der Kranz, die Mädchenkrone, Kopfschmuck, den die Unverheiratete trägt und der als Zeichen der Jungfräulichkeit gilt; jede der über dem Grundbalken liegenden Wandbalkenreihen eines Gebäudes; der Umlauf oder Kranz am Rade ' . The above etymology, however, has remained an object of ongoing discussion due to the unusual substitution ai > a. The article analyses the possible Baltic, resp, Latvian origin of two words with hitherto unclear etymology from the South Estonian area, in which the diphthong of the source word is substituted by a monophthong. 'posle pl. 'bad or hollow grain removed by winnowing' , cf. Latvian pàisli ' die Streu ' , pl. 'beim Schwingen sich bildende Flachsabfälle ' , Lithuanian paiselis, paisas ' removed awn of barley '. It is not clear why the Baltic diphthong ai has been substituted by by a monophthong. 'sirduss, also sirdak 'bunch of flax or hemp for rope-making; strand of rope; hank of wool; also: pinch of straw', cf. Latvian skiêdra etc. 'Flachsstengel; Flachsfaser, Faser überhaupt', Lithuanian skiedrà, skiedarà 'Span, Splitter'. The expected South Estonian substitute of the Latvian diphthong ie would be the diphthong ie, which alternates, paradigmatically, with the overlong vowel î.
Keywords: Finnic, Estonian, etymology, Baltic and Latvian lexical borrowings.
Abkürzungen
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altind. - Altindisch; avest. - Avestisch; griech. - Griechisch; ieur. - indoeuropäische Grundsprache; lat. - Lateinisch; tschech. - Tschechisch.
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(ProQuest: ... denotes non-US-ASCII text omitted.)
Die baltische resp. lettische Etymologie des im heutigen estnischen Sprachraum allgemein verbreiteten Wortes vanik : vaniku 'Kranz, Girlande aus Blumen oder Zweigen, Gewinde' (vgl. lit. vainïkas 'Kranz, Krone, (bei Mädchen) Jungfrauenschaft', vainïkai Pl. 'Seitenplanken des Kahns, die sog. Kränze; Fest der Kränze, Fronleichnam', lett. vàinags/vàinaks, auch vaînags/ vaînaks 'der Kranz, die Mädchenkrone, Kopfschmuck, den die Unverheiratete trägt und der als Zeichen der Jungfräulichkeit gilt; jede der über dem Grundbalken liegenden Wandbalkenreihen eines Gebäudes; der Umlauf oder Kranz am Rade' < ieur. *uoinos (ME IV 438 - 439; LEW II 1182; IEW II 1120 - 1122) ist wegen der ungewöhnlichen Substitution ai > a immer wieder Gegenstand von Diskussionen gewesen. Sowohl im Baltischen als auch in der jüngeren Schicht lettischer Lehnwörter wird der Diphthong der Lehnquelle gewöhnlich als ai wiedergegeben (s. Kalima 1936 : 72 - 73; Vaba 1997 : 420 - 421). Das Wort vanik kennt man in drei ostseefinnischen Sprachen: neben dem Estnischen auch im Livischen und Finnischen. Seit Vilhelm Thomsen (Thomsen 1890 : 101, 140 - 141, 235; s. z. B. auch EEW XI 3707 - 3708 und Raun 1982 : 197) wurde das zur Rede stehende Wort auf Grund der ungewöhnlichen Substitution seines Diphthongs und seiner Verbreitung der älteren Schicht lettischer Lehnwörter oder sogar den baltischen Lehnwörtern zugeordnet. Über die Schriftsprache hat es sich heutzutage im gesamten estnischen Sprachraum verbreitet, jedoch historisch gesehen handelt es sich eindeutig um eine südestnische Wortform. Demzufolge wird es erstmalig im südestnischen Wörterverzeichnis von Johann Gutslaff erwähnt: Krantz Wannick / o (Gutslaff 1648). Gleichsam hat Salomo Heinrich Vestring dieses verzeichnet in ''Anhang einiger Wörter, so in dem Dörptischen Dialect anders lauten: Wannik. Ein Krantz, eine Krone" (Vestring 1998 : 356); Anzeichen für seine Verbreitung im Südestnischen finden sich auch in jüngeren lexikografischen Quellen. In estnischen alliterierenden Liedern erscheint vanik, ebenso vannik ausnahmslos in Liedern, die aus Südestland stammen (http://www. folklore.ee/regilaul/andmebaas). In dem Leivu-Dialekt, der eine südestnische Sprachinsel in Lettland war, wurde neben dem einen Monophthong enthaltenen vanik, auch vaanik das einen Diphthong aufweisende mehrfach entlehnte Lehnwort váiúag festgehalten (Vaba 1997 : 237). Im estnischen Wort vanik ließe sich ein Ersetzen des Diphthongs durch einen Monophthong nicht erklären. Liv. vaúka veranschaulicht eine für das Livische, aber ganz besonders für den ostlivischen Sprachgebrauch typische Lautentwicklung, bei der das den ai-Diphthong enthaltende i mit dem Dentalkonsonanten des nachfolgenden Silbenendes verschmolzen ist und diesen somit palatalisiert hat. Voraussetzung für eine solche Lautentwicklung ist das Fortbestehen des Vokals der 2. Silbe (s. Posti 1942 : 30). Seppo Suhonen rechnete liv. vaúka 'Kranz, Blumenkranz' zu den lettischen Lehnwörtern, fügte jedoch ergänzend hinzu, dass es sich dabei um ein "rel[ativ] altes Lehnwort" handeln müsse (Suhonen 1973 : 236). Aus der Sicht des Baltischen wäre die Lehnquelle morphologisch gesehen komplex. Das Vorkommen im Estnischen und offensichtlich auch im Livischen lässt auf eine Lehnquelle mit dem Suffix -ik schließen (bezüglich des baltischen Suffixes s. Ambrazas 1993 : 198 - 199), auf einen Vorläufer mit dem gleichen Suffix basiert wohl auch lit. vain-ik-as. Das im Leivu-Dialekt registrierte váiúag setzt eine Lehnquelle mit dem Suffix -ag voraus; etwas Derartiges findet sich im lettischen Sprachgebrauch (zum Suffix -ag/-ak s. Endzelin 1922 : 262 - 263, 271). Der etymologische Zusammenhang des Auftretens im Estnischen und Livischen mit den finnischen Wörtern vannikko, vannikka '(Braut)kranz, Kranz, Girlande', dial. (Hailuoto) vannikkoraha 'Brautgeld, Brautgabe' ist nicht ganz klar. Nach SKES V 1640 - 1641 soll es entweder ein altes baltisches Lehnwort, ein über das Estnische vermitteltes indirektes lettisches Lehnwort, eine Ableitung vom Wortstamm vanne 'Spannreifen eines Fasses; Reifen' oder ein lautlich und semantisch der Wortfamilie vanne- nahestehender Wortstamm sein, der auch die Lautgestalt des baltischen Lehnwortes beeinflusst haben könnte. Irgendwie glaubwürdig scheint aber die Annahme von Eino Koponen zu sein, wonach sämtliche lexikografischen Entlehnungen vielmehr dem Est- nischen entstammen sollen (Koponen 1998 : 192). Das offensichtliche litauische Lehnwort ist russ. dial. e'aüuuK 'Kopfbedeckung der Frauen, Tuch (über der Kopfbedeckung)' (flam 1955 : 160; HaynroTe 1982 : 87).
Im südestnischen Dialektwortschatz gibt es noch einen Fall der Entlehnung, wo anstelle des Diphthongs ai der lettischen Lehnquelle der Monophthong a getreten ist: Se Lut saíí, -i 'Pfeifenteer usw' < lett. saîlas, sailes 'Geier, Speichel' (Vaba 1997 : 420). Hierzu kann man fast mit Sicherheit vermuten, dass es noch mehr Fälle dieser Art gibt, die aber vor allem auf Grund ihrer außergewöhnlichen Substitution keine Beachtung gefunden haben.
Nachstehend wird die möglicherweise baltische resp. lettische Herkunft von zwei südestnischen Wörtern, bei denen der vermutete Diphthong durch einen Monophthong ersetzt wurde, einer Analyse unterzogen. Hierbei geht es um die Wörter ''posle Pl. 'zu worfelndes minderwertiges oder leeres Getreidekorn' und 'sirdus 'eine Handvoll Flachs- oder Roggenstroh; Schnurwindung'.
1. 'posle, auch 'posli, 'pusle Pl. ist ein Wort aus dem Tartu- und Voru-Dialekt (hinsichtlich Verbreitung s. VMS II 239; EKMS III 392 Pölluviljad). Außerhalb des aufgezeigten Verbreitungsgebiets ist das Wort noch im Kirchspiel Palamuse von Pohja-Tartumaa aufgezeichnet: poslikud Pl. id. (VMS II : 239). In älteren lexikografischen Quellen findet sich dieses Wort in Wiedemanns estnisch-deutschem Wörterbuch: posle' G.poslide (d),posli' G.posle (d),postle' (d) 'Unterkorn' (d) (Wied. 848). Bezüglich eines Auftretens in anderen ostseefinnischen Sprachen gibt es keinerlei Anzeichen.
Julius Mägiste hat dafür keine Etymologie vorgelegt (EEW VII 2153 - 2154). Eino Koponen stellte lediglich fest, dass seine Herkunft ungeklärt sei und es eventuell onomatopoetisch-deskriptiven Ursprungs wie das die gleiche Bedeutung besitzende Wort kosu sein könnte (s. Koponen 1998 : 149).
Das Lexem 'posle hat in den baltischen Sprachen eine sowohl lautlich als auch semantisch passende etymologische Entsprechung, ausgenommen die außergewöhnliche Substitution des Vokalismus der 1. Silbe. Im selischen Dialekt und dem angrenzenden Mittel-Dialekt des Lettischen wurden aufgezeichnet: pàisH 'die Streu', Pl. 'beim Schwingen sich bildende Flachsabfälle', vgl. auch paise, pàisekles u. a. 'die Flachs-, Hanfbreche' und pàisît, dial. (Selisch) , p'aiseît 'Flachs brechen; Flachs schwingen; schütteln, prügeln' (ME III 34-35; EH II 137; Rekëna 1975 : 341; Anchis 1977 : 43). Die litauische Sprache ist vertreten durch die Entsprechungen: paiselis, paisas 'Granne enthülster Gerste' (http://wwwlkz.lt), vgl. auch paisyti 'die Grannen abschlagen, enthülsen' (LEW I 526). Zu dieser etymologisch vielgliedrigen indoeuropäischen Wortfamilie gehören beispielsweise lit. piestà, lett. piesta 'Stampfe, Mörser', russ. nuxan 'stoßen', tschech. pechovati 'stampfen ' , lat. pistus ' kaputt, klein stampfen, fein zu reiben ' und piso ' Mörser ', griech. πτiσσω ' stampfe, schrote ', πτiσμα, πτισ?νη ' enthülste Gerste ', altind.pinásti ' zereibt, zerstampft ' , avest.pisant- 'zerstoßend ' usw. (LEW I 526; LEV II 10; IEW II 796: *peis- ' zerstampfen, zermalmen (bes. Getreide) ' ). Die hier dargebotenen indoeuropäischen Sprachbelege bezeugen eindeutig, dass das Wort schon seit grauer Vorzeit Tätigkeiten der Reinigung von Getreidekörnern und somit ihre Vorbereitung als Nahrungsmittel bezeichnet hat.
Die als Lehnquelle für das südestnische 'posle Pl. in Frage kommenden lett. dial. pàisli und lit. paiselis sind morphologisch gesehen Zusammensetzungen, die das el-Suffix beinhalten (zum baltischen el-Suffix s. Endzelin 1922 : 251 - 253; Ambrazas 1993 : 192 - 193), das sich nunmehr im Lehnwort als l-Element darstellt. Dieses baltische Suffix-Element erscheint ebenso in dem im Tartu- und Vôru-Dialekt verzeichneten 'kösli Pl. 'schlechtes Getreide', bei dem im Wortstamm entweder mittels Kontamination kösu 'leere Hülse oder Schote, inwendig hohler, fauler Baum' + posle entstehen konnte (s. Koponen 1998 : 113) oder bei dem es sich ausgehend von der Lehnquelle kasli 'Nachgebliebenes von Heu- od. Getreidehaufen' sogar um ein lettisches Lehnwort handeln könnte; s. ausführlich Vaba 1997 : 110 - 111). Unter Berücksichtigung der lautlichen und semantischen Kriterien könnte man das südestnische 'posle sowohl für ein althergebrachtes baltisches als auch für ein lettisches Lehnwort halten, jedoch auch seine Verbreitung in Betracht ziehend neigt man eher zu der Annahme es sei ein lettisches Lehnwort. Keine einleuchtende Erklärung gibt es für die Tatsache des Ersetzens des baltischen Diphthongs ai durch einen Monphthong. Der Blick auf das in Rannu (Tartu-Dialekt) festgehaltene posle sowie auf das gleichbedeutende possiku Pl. spricht eher eindeutig für die Tendenz der Deskriptivierung.
2. Die Verbreitung des zweiten hier zu analysierenden Wortes 'sirduss, auch sirdak 'ein Bündel Flachs oder Hanf zur Herstellung einer Schnur; Schnurwindung; Docke; auch: Handvoll Stroh' beschränkt sich ebenfalls auf den Tartu- und Vôru-Dialekt (VMS II 417; Kuiss vanal Vôromaal eleti 2005 : 731; s. auch EKMS I 1231 Kimp; EKMS II 312 Köietööstus, 593 Lina; VES 404; Käsi 2011 : 674). Weiterhin ist es im estnisch-deutschen Wörterbuch von Wiedemann vertreten: sirdus G. sirduze (d) 'Flachs- od. Hanffäden (als Theil zu einer Schnur, einem Strick) = seige' (Wied. 1047). Für eine Verbreitung außerhalb des südestnischen Sprachraum gibt es keinerlei Hinweise.
Als ausgesprochen problematisch erscheint es, eine Etymologie für 'sirduss zu erstellen. So entzieht sich Julius Mägiste einem derartigen Versuch (EEW IX 2811). Auch Eino Koponen meint, es ließe sich etymologisch nicht erklären (Koponen 1998 : 166), ergänzt aber mit Verweis auf Andrus Saareste (1924 : 234 - 235), dass sirduss eventuell der Wortfamilie zugeordnet werden kann, zu der das im Nordestnischen verbreitete sööre(s) : söörde 'Bündel, Büschel oder Handvoll Flachs (zum Drehen einer Schnur, zum Hecheln), Ader im Holz', fi. suortuva 'Locke; kleines Bündel Flachs, Wolle, Garn' zählen. Wenn man sein Augenmerk auf den Vokalismus des Stammes richtet, scheint dies nicht glaubhaft, jedoch könnte sööre(s) : söörde vermutlich bei der Umbildung des im Stamminneren stattgefundenen Konsonantismus behilflich gewesen sein (s. Ausführungen weiter unten). Für das südestnische sirduss existieren in der lettischen und litauischen Sprache lautlich nahestehende und semantisch eindeutige Entsprechungen: lett. skiêdra, skiêdre, skiêdris, skiêdrs 'Flachsstengel; Flachsfaser, Faser überhaupt', skiedrât '(beim Spinnen) aus einzelnen Fasern den Faden machen; sich wie Fasern und parallel in die Länge strecken', lit. skiedrà, skiedarà 'Span, Splitter'; die baltischen Substantive wurden mit dem Suffix *-ro- (zu balt. r-Suffixen s. Endzelin 1922 : 248 - 249; Ambrazas 1993 : 68) vom Verbstamm *skied- abgeleitet, vgl. lett. skiêst (skiêz, skiêda) 'schneiden, reis- sen', lit. skíesti (skíedzia/skíeda, skíedé/skíedo) 'verdünnen; voneinander trennen, schneiden, verwässern, (den Weg) aufweichen, lösen' (ME IV 51, 52, 53; EH II 640; LEW II 805 - 806; LEV II 352, 353; etymologische Entsprechungen der baltischen Wörter in anderen indoeuropäischen Sprachen s. IEW II 919 - 922: skei-/skei-; http://etimologija.baltnexus.lt sub skiesti, skisti, skieda, skietas, skydas). Das übliche Substitut von lett. sk- wäre k-, in Einzelfällen sogar auch s- (Vaba 1997 : 201). Das für den lettischen Diphthong ie in den südestnischen Dialekten zu erwartende Substitut wäre der Diphthong ie, der im Leivu-Dialekt paradigmatisch zu einem überlangen Vokal î wurde. In Südestland muss man aber auch die ostlettische (latgallische) Lehnquelle stéîdra = skiêdra berücksichtigen (Rekëna 1998 : 472 - 473), wo ie > i eine ganz normale Erscheinung ist und somit das südestnische Substitut ein langes i, das in paradigmatischen Wechseln zu einem e wird (s. ausführlich Vaba 1997 : 421). Nur in ganz wenigen Fällen steht anstelle von i ein i (Vaba 1997 : 422), wofür es keine Erklärung gibt. Neben dem dominierenden sirduss finden sich einzelne Aufzeichnungen von einer Lautvariante mit langem i wie siirduss. Unter dem isosemantischen Druck von soore : soorde kam es zur Metathese -dr- > -rd-. In wenigen Dialekten wurden die von der überwiegenden Form 'sirduss deutlich abweichenden Varianten siraduss (Krl) und siranduss (San Krl Har) registriert (s. VMS II 417), deren Lautgestalt wohl offensichtlich vom isosemantischen soorandus (LoTa) geprägt wurde.
Mit dem hier vorliegenden Forschungsbeitrag sollte auf das Baltische bezogene Entlehnungen, in denen der baltische Diphthong durch einen Monophthong ersetzt wurde, aufmerksam gemacht werden, damit sich die mit dieser Erscheinung verbundenen Ursachen und Hintergründe bei künftigen Versuchen für Etymologien besser verstehen und erklären lassen.
LITERATUR
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... A. 1982, ...
LEMBIT VABA (Saku)
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Abstract
Latvian Diphthongs in Words Borrowed into South Estonian The Estonian vanik 'wreath', Livonian vanka id. and Finnish vannikko, vannikka '(bride's) wreath ' has been considered either a Baltic or an older Latvian loanword sharing its root with the Lithuanian vainïkas ' Kranz, Krone, (bei Mädchen) Jungfrauenschaft ' , Latvian vàinags ' der Kranz, die Mädchenkrone, Kopfschmuck, den die Unverheiratete trägt und der als Zeichen der Jungfräulichkeit gilt; jede der über dem Grundbalken liegenden Wandbalkenreihen eines Gebäudes; der Umlauf oder Kranz am Rade ' . The above etymology, however, has remained an object of ongoing discussion due to the unusual substitution ai > a. The article analyses the possible Baltic, resp, Latvian origin of two words with hitherto unclear etymology from the South Estonian area, in which the diphthong of the source word is substituted by a monophthong. 'posle pl. 'bad or hollow grain removed by winnowing' , cf. (ProQuest: ... denotes non-US-ASCII text omitted.) Die baltische resp. lettische Etymologie des im heutigen estnischen Sprachraum allgemein verbreiteten Wortes vanik : vaniku 'Kranz, Girlande aus Blumen oder Zweigen, Gewinde' (vgl. lit. vainïkas 'Kranz, Krone, (bei Mädchen) Jungfrauenschaft', vainïkai Pl. 'Seitenplanken des Kahns, die sog. Dieses baltische Suffix-Element erscheint ebenso in dem im Tartu- und Vôru-Dialekt verzeichneten 'kösli Pl. 'schlechtes Getreide', bei dem im Wortstamm entweder mittels Kontamination kösu 'leere Hülse oder Schote, inwendig hohler, fauler Baum' + posle entstehen konnte (s. Koponen 1998 : 113) oder bei dem es sich ausgehend von der Lehnquelle kasli 'Nachgebliebenes von Heu- od.
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